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Glossar

Deutschsprachiges Glossar

Radioaktive KontaminationEinklappen / Ausklappen

Verunreinigung von Arbeitsflächen, Geräten, Räumen, Wasser, Luft usw. durch radioaktive Stoffe.

Radioaktiver AbfallEinklappen / Ausklappen

Radioaktive Stoffe im Sinne des § 2 Abs. 1 AtG, die nach § 9a AtG geordnet beseitigt werden müssen.

Radioaktive StoffeEinklappen / Ausklappen

In der Begriffsbestimmung des Atomgesetzes (AtG) werden als "radioaktive Stoffe" die Stoffe bezeichnet, bei denen der Gehalt an Radionukliden nicht außer Acht gelassen werden kann. Außer Acht gelassen werden im Sinne des AtG können Werte, welche unterhalb gesetzlicher Freimengen auftreten. Es wird zwischen Kernbrennstoffen und sonstigen radioaktiven Stoffen unterschieden. Der Maßstab für die Klassifizierung "radioaktiv" ist die Überschreitung der Freigrenzen laut Strahlenschutzverordnung. Alle Stoffe mit Radionukliden müssen als "radioaktiv" eingestuft werden, wenn ihre Aktivität (d.h. die Anzahl der pro Zeiteinheit auftretenden Kernumwandlungen eines Radionuklids oder Radionuklidgemisches) die genannten Freigrenzen überschreiten.

Radioaktive StrahlungEinklappen / Ausklappen

Strahlung ist eine Energieform, die sich als elektromagnetische Welle – oder als Teilchenstrahlung – durch Raum und Materie bewegt.

RadioaktivitätEinklappen / Ausklappen

Eigenschaft bestimmter Atomkerne (Radionuklide), sich ohne äußere Einwirkung in andere Atomkerne umzuwandeln und dabei ionisierende Strahlung auszusenden. Messgröße ist die Aktivität, d.h. die Anzahl der pro Zeiteinheit auftretenden Kernumwandlungen eines Radionuklids oder Radionuklidgemisches. Die Einheit ist das Becquerel (Bq), das einer Kernumwandlung pro Sekunde entspricht. Es gibt sowohl in der Natur vorkommende natürliche Radionuklide als auch durch kernphysikalische Prozesse erzeugte künstliche Radionuklide. Kennzeichnend für jedes Radionuklid ist seine Halbwertszeit.

RadioisotopeEinklappen / Ausklappen

Radionuklide mit derselben Kernladungszahl (d.h. gleiches chemisches Element und gleiche Protonenanzahl im Kern) nennt man auch Isotope. Beispiel: Die beiden Uranisotope U-235 und U-236 beinhalten jeweils 92 Protonen. Die Anzahl der Neutronen beträgt jedoch 143 bzw. 144.

RadioisotopenanwendungEinklappen / Ausklappen

Radioisotop wird als synonymer Begriff für Radionuklide verwendet. Spezielle Radionuklide finden ihre Anwendung in der Medizin, beispielsweise in der Krebstherapie.

Radiojod Einklappen / Ausklappen

Radioaktive Jodisotope.

Radionuklid Einklappen / Ausklappen

Ein Radionuklid ist ein instabiles Nuklid, das spontan ohne äußere Einwirkung unter Aussendung energiereicher (ionisierender) Strahlung in ein anderes Nuklid zerfällt. Zurzeit sind über 3.300 verschiedene Nuklide bekannt, die sich auf die 118 zurzeit bekannten Elemente verteilen. Von diesen Nukliden sind über 3.000 Nuklide instabil und radioaktiv.

RadionuklidinventarEinklappen / Ausklappen

Radionuklide und entsprechende Aktivitäten, die z.B. in einem Abfallgebinde (endzulagernde Einheit aus Abfallprodukt und Abfallbehälter) oder in einer Einlagerungskammer enthalten sind.

RadiotoxizitätEinklappen / Ausklappen

Maß für die durch Radioaktivität verursachte gesundheitsschädliche Wirkung von Radionukliden.

RadonEinklappen / Ausklappen

Radon ist ein Edelgas, das farb-, geruchs- und geschmacklos ist, sich nicht bindet und über Risse und Spalten aus dem Erdreich in die Atemluft entweicht. Radon kommt nur in radioaktiver Form vor. Das langlebigste Isotop ist das Radon-222. Es ist ein natürliches Zerfallsprodukt aus der Uran-Radium-Reihe, das überall auf der Erde vorhanden ist und wesentlich zur natürlichen Umweltradioaktivität beiträgt. Durch weiteren Zerfall entstehen wiederum radioaktive Folgeprodukte, die über die Atemwege in die Lunge gelangen und dort u.a. Alpha-Strahlung aussenden. Diese kann die Zellen der Lunge schädigen. Diese Schäden können die Entstehung von Krebserkrankungen begünstigen.

Rat der RegionenEinklappen / Ausklappen

Die Fachkonferenz Rat der Regionen ist ein überregionales Beteiligungsformat im Standortauswahlverfahren. Ihre Aufgabe ist es, die Regionalkonferenzen kontinuierlich zu begleiten und Hilfestellung beim Ausgleich widerstreitender Interessen der Standortregionen zu leisten. Der Rat der Regionen setzt sich aus Vertreter:innen der Regionalkonferenzen und der Gemeinden zusammen, in denen sich Zwischenlager für radioaktive Abfälle befinden. Er wird nach der Bildung von Regionalkonferenzen vom BASE eingerichtet. Weitere Informationen >>>

ReaktivitätEinklappen / Ausklappen

Maß der Abweichung vom kritischen Zustand eines Kernreaktors. Als kritischer Zustand wird der normale Betriebszustand mit einer selbsterhaltenden Kettenreaktion konstanter Rate bezeichnet.

Reaktor-SicherheitskommissionEinklappen / Ausklappen

Die Reaktor-Sicherheitskommission (RSK) berät seit 1958 das für die Sicherheit kerntechnischer Anlagen und den Strahlenschutz zuständige Bundesumweltministerium (BMUV). Beratungsgegenstand sind Angelegenheiten der Sicherheit und damit in Zusammenhang stehende Angelegenheiten der Sicherung von kerntechnischen Anlagen und der Entsorgung radioaktiver Abfälle. Seit der Bildung der Entsorgungskommission (ESK) im Jahr 2008 ist die Entsorgung radioaktiver Abfälle Beratungsgegenstand der ESK.

Die RSK gibt als Ergebnis ihrer Beratungen Stellungnahmen und Empfehlungen an das BMUV ab. Die zu beratenden Themen werden grundsätzlich vom BMUV festgelegt, jedoch steht es der RSK frei, auch zu selbst gewählten Themen Stellung zu nehmen. Die Arbeitsweise der RSK wird durch eine Satzung vom 22. Dezember 1998 geregelt und durch eine beim Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) eingerichtete Geschäftsstelle unterstützt.

Näheres zur Arbeit der RSK und ihre Stellungnahmen und Empfehlungen sind auf den Internet-Seiten der RSK aufgeführt.

Zum Thema

ReferenzabfallEinklappen / Ausklappen

Kategorisierter und im Rahmen von Bandbreiten sicherheitsanalytisch überprüfter radioaktiver Abfall für die Endlagerung.

RegionalkonferenzenEinklappen / Ausklappen

Die Regionalkonferenzen sind das zweite gesetzlich vorgeschriebene Beteiligungsformat im Standortauswahlverfahren. Am Ende der ersten Phase des Verfahrens grenzt die BGE mbH die bisher ermittelten Flächen (Teilgebiete), die für einen Endlagerstandort in Deutschland potentiell in Frage kommen, auf sogenannte Standortregionen zur übertägigen Erkundung ein. In jeder der vorgeschlagenen Standortregion richtet das BASE eine Regionalkonferenz ein. Sie besteht jeweils aus Bürger:innen, Vertreter:innen der kommunalen Gebietskörperschaften und Vertreter:innen gesellschaftlicher Gruppen. Die Regionalkonferenzen begleiten das Standortauswahlverfahren, erhalten Gelegenheiten zur Stellungnahme und informieren die Öffentlichkeit. Mit dem Ausscheiden einer Region aus dem Auswahlverfahren löst sich die dazugehörige Regionalkonferenz auf. Weitere Informationen >>>

RepositoriumEinklappen / Ausklappen

Institutionelle Repositorien gehören heute zur Standardausstattung nahezu jeder wissenschaftlichen Einrichtung, die Forschungsergebnisse in elektronischer Form veröffentlicht. Repositorien bilden damit eine Art "digitales Schaufenster", das den wissenschaftlichen Output einer Institution nach außen darstellt. Die wichtigsten Eigenschaften eines digitalen Repositoriums sind:

  • zentrale Archivierung aller Publikationen, komfortable Suchfunktionen und Auswertungsmechanismen,
  • schnelle und zuverlässige Wiederauffindbarkeit der archivierten Publikationen,
  • Volltextindexierung der archivierten Publikationen (mithilfe einer URN).

Das "Digitale Online-Repositorium und Informationssystem" (kurz: DORIS) ist die Online-Plattform zur zentralen Speicherung, Langzeitarchivierung und Veröffentlichung von Publikationen des BfS.

Repräsentative PersonEinklappen / Ausklappen

Hypothetische Personen verschiedener Altersgruppen, die aufgrund ihrer Lebensgewohnheiten (Aufenthaltsorte, Aufenthaltszeiten, Verzehrsraten, Atemraten) einer gegenüber dem Durchschnitt höheren, aber nicht unrealistischen Strahlenexposition ausgesetzt sind. Die Altersgruppen decken die gesamte Lebenszeit ab der Geburt ab.

ResttragfähigkeitEinklappen / Ausklappen

Das mehr als 100 Jahre alte Grubengebäude der Schachtanlage Asse besitzt nicht mehr seine ursprüngliche Stabilität. Infolge von inneren Rissen haben die Tragelemente – Pfeiler und Schweben – nur noch eine Restfestigkeit, die sich bei stärkerer Durchfeuchtung verringern könnte. In Fachgesprächen zur Gebirgsbeobachtung wird die Resttragfähigkeit des Gesamtsystems regelmäßig bewertet und prognostiziert.

Retrospektiver Ansatz Einklappen / Ausklappen

Ein Untersuchungsansatz, in dem für eine bestimmte Personengruppe die Exposition oder das Auftreten von Krankheiten rückwirkend über einen bestimmten Zeitraum erhoben wird.

ReviewsEinklappen / Ausklappen

Hier: Arbeitskolloquien. Im Rahmen des Mobilfunk Forschungsprogramms waren zur besseren Koordinierung der Forschungsprojekte innerhalb der Bereiche Biologie, Dosimetrie, Epidemiologie und Risikokommunikation sog. Arbeitskolloquien (auch Reviews genannt) vorgesehen.

Risiko Einklappen / Ausklappen

Qualitative und/oder quantitative Charakterisierung eines Schadens hinsichtlich der Möglichkeit seines Eintreffens (Eintrittswahrscheinlichkeit) und der Tragweite der Schadenswirkung (Schadensausmaß).

RohabfallEinklappen / Ausklappen

Unverarbeiteter radioaktiver Abfall.

RöntgenverordnungEinklappen / Ausklappen

Die Röntgenverordnung (RöV) regelt in erster Linie den Betrieb von Röntgeneinrichtungen. Die Röntgenverordnung erfasst des weiteren auch technische Einrichtungen, in denen durch die Beschleunigung von Elektronen als Nebeneffekt Röntgenstrahlung erzeugt wird (Störstrahler).

RückbauEinklappen / Ausklappen

Die Einlagerungsstrecken werden aufgefahren und von hinten nach vorne mit radioaktiven Abfallgebinden befüllt. Dann werden die Strecken verschlossen.

Rückholbarkeit Einklappen / Ausklappen

Alle Behälter mit hochradioaktiven Abfälle einzulagern und den Einlagerungsbereich nach und nach zu verfüllen, wird mehrere Jahrzehnte dauern. Während dieser Betriebsphase des Endlagers muss nach Standortauswahlgesetz die Möglichkeit bestehen, die Abfallbehälter wieder aus dem Endlager zurückzuholen. Dazu sind Vorkehrungen zu treffen, die eine Rückholung der Abfallbehälter ermöglichen, ohne jedoch die Sicherheit zu beeinträchtigen.

RückkühlwerkEinklappen / Ausklappen

Mit dem Rückkühlwerk wird die von der Fördermaschine erzeugte Wärme rückgewonnen und zum Beispiel zum Heizen der Schachthalle wiederverwendet.

RundgebindeEinklappen / Ausklappen

Abfallgebinde, die eine Fassform haben.