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Digitale Infoveranstaltung: Mitgestalter:innen gesucht – Basics zur Endlagersuche

Anfang 05.06.2024 17:00 Uhr
Ende 05.06.2024 18:30 Uhr
Veranstaltungsort online

Grafik: Eine Frau sitzt vorm Monitor mit einer Videokonferenz.Quelle: BASE

Wo steht das Standortauswahlverfahren gerade? Wofür brauchen wir überhaupt ein Endlager? Und wie kann ich mich beteiligen?

Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) bei der digitalen Veranstaltungsreihe „Mitgestalter:innen gesucht: Basics zur Endlagersuche“. Alle Interessierten sind eingeladen, ihre Fragen rund um die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle direkt an die Vertreter:innen des BASE zu richten.

Die Veranstaltung findet jeweils am ersten Mittwoch jedes Monats als Videokonferenz statt. Sie richtet sich insbesondere an Einsteiger:innen, die sich auf den aktuellen Stand zum Suchverfahren bringen möchten, und bietet eine gute Grundlage für die Beteiligung an weiteren Formaten.

Die nächste Veranstaltung findet am 08.06. von 17:00 bis 18:30 Uhr statt.

Die Zugangsdaten werden kurz vor Veranstaltungsbeginn auf der Infoplattform Endlagersuche veröffentlicht.

Ein technischer Hinweis: Voraussetzung für den Besuch der Veranstaltung ist die Nutzung der Zoom-App. Diese kann kostenfrei im Netz heruntergeladen werden, als Desktop oder Smartphone-Version.

Stand: 06.05.2024

Vor Ort im Gespräch: Info-Mobil zur Endlagersuche in Augsburg

Ausgabejahr 2024
Datum 02.05.2024

 BASE-Info-Mobil bei einer Infoveranstaltung zur Endlagersuche BASE-Info-MobilDas BASE informiert vor Ort über die Endlagersuche Quelle: BASE/Bundesfoto/Völkner

Wie läuft die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle ab? Diese und weitere Fragen beantworten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Sie sind auch in diesem Jahr an verschiedenen Orten in Deutschland mit einem Info-Mobil zu Besuch. Die nächste Station ist in Augsburg vom 7.5. bis 8.5.

Das Info-Mobil ist ein mobiles Ausstellungs- und Informationsangebot des BASE, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Für die hochradioaktiven Abfälle soll ein dauerhaft sicheres Endlager in tiefen geologischen Schichten gefunden werden. Die Ausstellung vermittelt einen schnellen Überblick über das Suchverfahren und wie sich Bürgerinnen und Bürger daran beteiligen können. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, sich mithilfe von Exponaten, Filmen und digitalen Inhalten über dieses wichtige Umweltprojekt zu informieren.

Die Ausstellung ist am 7.5. (von 12.00 bis 19.00 Uhr) und am 8.5. (von 10.00 bis 17.00 Uhr) in Augsburg auf dem Moritzplatz zu sehen.

Online-Informationen

Wer keine Zeit hat, das Info-Mobil persönlich zu besuchen: Das BASE bietet regelmäßig digitale Infoveranstaltungen zum Thema Endlagersuche für Einsteigerinnen und Einsteiger an. Hier werden grundlegende Informationen zum Standortauswahlverfahren und den Möglichkeiten, sich am Verfahren zu beteiligen, vermittelt. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der Infoplattform.

Stand des Suchverfahrens

2017 begann in Deutschland die Suche nach einem Endlager für die hochradioaktiven Abfälle aus der Nutzung der Atomenergie. Das mit der Suche beauftragte Unternehmen, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mbH, hat im Jahr 2020 einen ersten Zwischenstand seiner Arbeit veröffentlicht. In seinem Zwischenbericht hat das Unternehmen 90 zum Teil sehr großflächige Gebiete (sogenannte Teilgebiete) benannt, die auf Basis der bereits vorhandenen geologischen Daten in der Bundesrepublik grundsätzlich günstige geologische Voraussetzungen für ein Endlager erwarten lassen. Die Gebiete umfassen zusammen 54 Prozent der Fläche der Bundesrepublik.

Die BGE mbH engt ihr Suchfeld derzeit weiter ein, indem sie aus den Teilgebieten wenige Regionen herausfiltert, sogenannte Standortregionen, die vor Ort näher untersucht werden sollen. Der Vorschlag für diese Regionen ist Grundlage für eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung in den Regionen und eine Prüfung durch das BASE. Abschließend entscheidet der Bundestag über die Festlegung, in welchen Regionen weitere vertiefende Erkundungen für die Endlagersuche stattfinden sollen.

Die Akteure

Das BASE überwacht die Suche nach dem Endlager für die hochradioaktiven Abfälle. Es sorgt zudem dafür, dass die Öffentlichkeit an dem Verfahren beteiligt wird.

Die BGE mbH ist mit der Endlagersuche beauftragt. Sie wertet Daten aus, erkundet den Untergrund und baut später das Endlager.

Stand: 02.05.2024

Endlagersuche: Ein Thema auf dem Volksfest in Niederaichbach (Landshut)

Ausgabejahr 2024
Datum 29.04.2024

Die Hand eines Besuchers liegt auf einem der drei Wirtsgesteine. WirtsgesteineWirtsgesteine Quelle: BASE-bundesfoto-Uwe Voelkner

Wie läuft die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle ab? Diese und weitere Fragen beantworten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Sie sind auch in diesem Jahr wieder unterwegs und informieren bundesweit über die Endlagersuche. Die nächste Station ist auf dem Volksfest in Niederaichbach (Landshut) vom 3.5. bis 5.5.

Für die hochradioaktiven Abfälle soll ein dauerhaft sicheres Endlager in tiefen geologischen Schichten gefunden werden. Der BASE-Infostand vermittelt einen schnellen Überblick über das Suchverfahren und wie sich Bürgerinnen und Bürger daran beteiligen können. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, sich mithilfe von Exponaten, Filmen und digitalen Inhalten über dieses wichtige Umweltprojekt zu informieren.

Die Ausstellung ist vom 3.5. bis 5.5. (jeweils von 13.00 bis 17.00 Uhr) auf dem Volksfest in Niederaichbach (Landshut) in der Aichbachhalle zu sehen.

Online-Informationen

Das BASE bietet regelmäßig digitale Infoveranstaltungen zum Thema Endlagersuche für Einsteigerinnen und Einsteiger an. Hier werden grundlegende Informationen zum Standortauswahlverfahren und den Möglichkeiten, sich am Verfahren zu beteiligen, vermittelt. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der Infoplattform.

Stand des Suchverfahrens

2017 begann in Deutschland die Suche nach einem Endlager für die hochradioaktiven Abfälle aus der Nutzung der Atomenergie. Das mit der Suche beauftragte Unternehmen, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mbH, hat im Jahr 2020 einen ersten Zwischenstand seiner Arbeit veröffentlicht. In seinem Zwischenbericht hat das Unternehmen 90 zum Teil sehr großflächige Gebiete (sogenannte Teilgebiete) benannt, die auf Basis der bereits vorhandenen geologischen Daten in der Bundesrepublik grundsätzlich günstige geologische Voraussetzungen für ein Endlager erwarten lassen. Die Gebiete umfassen zusammen 54 Prozent der Fläche der Bundesrepublik.

Die BGE mbH engt ihr Suchfeld derzeit weiter ein, indem sie aus den Teilgebieten wenige Regionen herausfiltert, sogenannte Standortregionen, die vor Ort näher untersucht werden sollen. Der Vorschlag für diese Regionen ist Grundlage für eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung in den Regionen und eine Prüfung durch das BASE. Abschließend entscheidet der Bundestag über die Festlegung, in welchen Regionen weitere vertiefende Erkundungen für die Endlagersuche stattfinden sollen.

Die Akteure

Das BASE überwacht die Suche nach dem Endlager für die hochradioaktiven Abfälle. Es sorgt zudem dafür, dass die Öffentlichkeit an dem Verfahren beteiligt wird.

Die BGE mbH ist mit der Endlagersuche beauftragt. Sie wertet Daten aus, erkundet den Untergrund und baut später das Endlager.

Stand: 29.04.2024

BASE-Forschungsprojekt „Bürgerdialog Kernenergie“ und dessen Bedeutung für das heutige Standortauswahlverfahren

Grafik zum Thema Bürgerdialog BürgerdialogQuelle: BASE

Erstmals hat sich ein interdisziplinäres wissenschaftliches Forschungsprojekt systematisch mit dem „Bürgerdialog Kernenergie“ (1974-1983) auseinandergesetzt. Dieses Angebot kann als erste staatliche Reaktion auf den wachsenden Widerstand gegen kerntechnische Anlagen in der Bevölkerung gesehen werden. Die Ergebnisse des Projekts liegen nun vor – sie zeigen, dass es viel zu lernen gibt für die heutige Suche nach einem sicheren Endlagerstandort.

In den 1970er Jahren befand sich die Bundesrepublik Deutschland im Umbruch. Viele Sektoren waren betroffen. Beim Thema Energieversorgung stand die Republik vor mehreren Problemen: Die Energiekrise verlangte nach Antworten jenseits von Öl, um Wachstum und Wohlstand zu sichern. Zugleich wurden Forderungen aus der Bevölkerung nach direkter politischer Teilhabe und Mitbestimmung immer lauter. Vor allem das Thema „Kernkraft“ löste deutschlandweit Diskussionen aus. Immer mehr Bürger:innen zeigten sich skeptisch gegenüber der Hochrisikotechnologie; Proteste gegen Kernkraft wurden häufiger. Die administrativ-politischen Entscheidungsträger sahen sich unter Druck gesetzt: Der Bau von Kernkraftwerken wurde von ihnen parteiübergreifend als die richtige Antwort auf Fragen der Energieversorgung betrachtet. Kerntechnische Anlagen zu planen und zu bauen, gestaltete sich jedoch regional und überregional als immer größere Herausforderung. Manches Vorhaben musste aufgrund heftigen und anhaltenden Protests eingestellt werden.

Zielsetzung des „Bürgerdialogs“: Wissensvermittlung und Austausch

Um hier gegenzusteuern, rief die Bundesregierung 1974 den „Bürgerdialog Kernenergie“ ins Leben. Im Rahmen dieses Angebots wurde die Öffentlichkeit über Vor- und Nachteile der Kernenergienutzung sowie den Standpunkt der Bundesregierung informiert. Bei der Erstellung entsprechender Veröffentlichungen und der Umsetzung direkter Diskussionsformate (Seminare, Workshops, Informationsveranstaltungen) ging es auch um den gemeinsamen Austausch. Explizit wurden auch Kritiker:innen der Kernenergie unter dem Leitprinzip „Rede-Gegenrede“ einbezogen. Später wurden auch Alternativen zur Kernenergie zum Gegenstand des Dialogs. Unter anderem wurden Fragen wie „Wie wollen wir in Zukunft leben?“ diskutiert.

Das Forschungsprojekt des BASE untersucht mehrere Fragestellungen: Wie wurde der „Bürgerdialog Kernenergie“ konkret umgesetzt? Welche Erwartungen verbanden die unterschiedlichen Beteiligten und wie wurde er in der Zivilgesellschaft, den Medien und der Wissenschaft wahrgenommen?
Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen begab sich das Projektteam – ein Verbund aus IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gemeinnützige GmbH, gemeinnützige DIALOGIK GmbH und Gorleben Archiv e.V. – in staatliche und nicht staatliche Archive. Die Wissenschaftler:innen analysierten die spärlich vorhandene Sekundärliteratur und führten Interviews mit Zeitzeugen. Darunter der ehemalige Bundesforschungsminister Volker Hauff oder Jo Leinen, ehemaliger Vorstandsprecher des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).

„Bürgerdialog Kernenergie“: Alibikampagne oder innovatives Partizipationsangebot?

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit zeigen: Der „Bürgerdialog“ kann durchaus als innovative Form der Partizipation gesehen werden. Alle gewünschten Ziele erreichte das Angebot aber nicht. Entgegen den Erwartungen seiner Initiator:innen führte er zum Beispiel nicht zur Abnahme des Widerstands. Vielmehr betrachteten die Kritiker:innen des Kernenergie-Ausbaus den „Bürgerdialog“ teilweise als „Alibikampagne“ mit dem Ziel, kerntechnischen Anlagen zum Bau zu verhelfen. Teils nutzen sie die bereitgestellten Ressourcen erfolgreich, um verstärkt Expertise aufzubauen und zu verbreiten.
Dennoch sollte der „Bürgerdialog“ nicht als gescheiterter Versuch einer „Akzeptanzbeschaffung“ verstanden werden. Den Initiator:innen ging es vor allem darum, mit Bürger:innen in den Austausch zu kommen und ein neues Dialoginstrument zu testen. Man wollte – wie Bundeskanzler Willy Brandt 1969 erklärt hatte – „mehr Demokratie wagen“. Die Relevanz, die der Bürgerdialog für die Bundesregierung hatte, zeigt sich auch darin, dass neben (geförderten) Veranstaltungen und Publikationen regelmäßige Gesprächskreise der Minister mit Vertreter:innen der Zivilgesellschaft durchgeführt wurden. In diesen wurde das Instrument „Bürgerdialog“ stetig diskutiert und weiterentwickelt.

Der Abschlussbericht zum Forschungsprojekt „Bürgerdialog Kernenergie“ kann auf der Forschungsseite des BASE heruntergeladen werden.

Erkenntnisse aus dem Bürgerdialog sind nutzbar für heutiges Standortauswahlverfahren

Trotz zahlreicher Unterschiede zwischen „damals“ und „heute“ können vorliegende Erkenntnisse auch für das aktuelle Standortauswahlverfahren zur Suche eines Endlagers für hochradioaktive Stoffe genutzt werden. Viele im Laufe des „Bürgerdialogs“ thematisierte Kritikpunkte (u.a. Intransparenz, Ressourcenungleichheit, mangelnder Zugang zu relevanten Informationen) – sind heute im Rahmen des Standortauswahlgesetzes geregelt.

So werden relevante Dokumente im aktuellen Verfahren auf einer Informationsplattform zur Verfügung gestellt. Das Nationale Begleitgremium sowie die zukünftigen Regionalkonferenzen verfügen über Mittel, um eigene wissenschaftliche Gutachten in Auftrag zu geben. So können sie eigene Expertise in das als selbst hinterfragend und lernend angelegte Verfahren einspeisen. Durch diese Regelungen profitiert die jetzige Verfahrensarchitektur. Sie stellt also bereits ein Lernen dar – auch dank der Erfahrungen aus dem „Bürgerdialog Kernenergie“.

Stand: 29.04.2024